Stavanger 2013: exposure studies

In einem Großteil meiner Arbeiten spielt Selbstinszenierung im Bildraum eine wesentliche Rolle. Vor allem beschäftigt mich hier, wie viel Präsenz die dargestellte Person braucht, um noch präsent und eine Figur repräsentierend zu sein. Es geht um den (meinen) Körper im Bild-Raum, den Körper der Künstlerin, und den Körper als Anschauungsobjekt gemäß einer langen Tradition in der Fotografie. In diesem Zusammenhang habe ich mich während einer Residency in Stavanger (Norwegen) im Herbst 2013 mit Anwesenheit und Verschwinden des Selbst aus dem Bild beschäftigt.

 

Als Person exponiere ich mich (engl. expose) und versuche gleichzeitig, dem durch gesichtslose Anonymität zu entgegnen, etwa durch Abwenden zur Kamera oder Beschnitt am Torso. Im vorliegenden Werkkomplex nutze ich vor allem. die Eigenschaften des Lichtes in Verbindung mit apparatischen Eigenschaften– notwendig zur Belichtung (engl. exposure) bzw. Sichtbarmachung des Bildgegenstandes und somit dessen Zurschaustellung. Diese technische Ästhetik (vgl. zB. Flusser) wird in einem nächsten Schritt um die Verwendung automatisierter Bildbearbeitung erweitert. Meine fotografische Präsenz wird aufgelöst, aber gleichzeitig auch in den Raum eingeschrieben.

 

Diese Ambivalenz des Begriffs exposure - belichten, exponieren, ausstellen, blosstellen - wird mit verschiedenen Experimenten untersucht: 

 

(1) Exposure studies I

Diptych: 40x40cm

 

(2) Exposure studies II

Dies bezieht sich sehr unmittelbar auf die Art, wie ich mich in vielen meiner Projekte in den Raum inszeniere. Für die Fotografien wird dieselben Bildsprache verwendet. Anschließend wird mein Körper ausgewählt und mit einem automatisierten digitalen Algorhythmus mit den Umgebungsdaten retuschiert. Da diese jedoch nicht perfekt sind, erscheinen surreale Schatten und Umrisse.(40/60cm auf Dibond, evt. im Rahmen)

 

(3) Exposure studies III - Dance

 

Für die Dauer eines Songs tanze ich vor der belichtenden Kamera. Je nach Tempo usw. verschwindet der Körper zunehmend, je mehr er in Bewegung ist (ca 4 Minuten). (20/20cm auf 30/40 Blättern, Foldback Klammern)

 

(4) Exposure studies IV - Representing Monday - Tuesday - Wednesday - Thursday - Friday

 

(5) various studies in and around Stavanger

 

 

1.

2.

 

3.

 

4.

 

5.a.

 

5.b.